FATCA-Regeln:
Es klingt wie ein Stück aus einem schwedischen Möbelhaus oder wahlweise aus dem Tollhaus. Nach Einführung der US-Quellensteuer folgt mit FATCA ab 2013 nun die Erfassung und Meldung weit umfangreicherer Daten an den amerikanischen Fiskus.
Finanzinstitute (nicht nur Banken) in aller Welt sollen durch die vom Kongress verabschiedete Gesetzgebung verpflichtet werden, regelmäßig und detailliert über Geschäftsbeziehungen zu natürlichen und nicht natürlichen Personen mit Nationalität oder Sitz in den USA zu berichten.
Experten schätzen, dass viele Institute nicht in der Lage sein werden, die umfangreichen Vorgaben fristgerecht umzusetzen. Deutschland, Italien, Frankreich, Spanien und Großbritannien gelten nach bilateral geschlossenen Abkommen mit der Regulierungsbehörde IRS als „compliant“.
US-Amerikaner, die mit nicht FATCA-konformen Finanzinstituten zusammenarbeiten, müssen künftig eine 30%ige Quellensteuer auf alle Zahlungen an diese Partner abführen. Dies wird auf die Finanzierungskosten durchschlagen. Für deutsche Unternehmen, die sich geschäftlich dort betätigen, mittelbar an US-Firmen beteiligt sind, oder mit betroffenen US-Firmen zusammenarbeiten hat das Auswirkungen.
In der globalen Finanzwelt ist alles mit allem verwoben und die Übertragungsmechanismen funktionieren – wie wir in jüngster Vergangenheit leider feststellen mussten – viel zu schnell und zu gut. FATCA dürfte – über den verursachten monströsen Aufwand hinaus - zum weiteren Preisbeschleuniger im Nachgang der Finanzmarktkrise werden.
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